In Kusterdingen ist selbst die Musik im Häs gekleidet. Dabei handelt es sich um das Gewand des Kolkraben, der den Wappenvogel von Kusterdingen darstellt – und dies aus gutem Grund. Denn der Kolkrabe ist erstens der größte Rabenvogel seiner Art und zweitens krächzt er nicht wie seine Artgenossen, sondern lässt ein weit zu hörendes „kolk kolk“ vernehmen. Ausserdem gehört der Kolkrabe, inzwischen unbestritten, zu den intelligentesten Vögeln überhaupt.

 

Das Wappen der Kerngemeinde Kusterdingen stammt aus der Zeit um 1270 und wurde damals der offensichtlich hochadeligen staufischen Verwandtschaft angemessen gewählt. Dem Herren Pflum von Custordingen war der Begriff „Kolkrabe“ oder „Dohle“ allerdings noch nicht geläufig.

 

Das laute Geschrei dieser Vögel erregte schon damals die Gemüter einiger Kusterdinger Ureinwohner. Durch den übermäßigen Verzehr von vergorenen Sau- oder Steckrüben brachten diese Dohlen nur ein heißeres, dafür lautes „Kolk..Kolk..Kolk“ aus ihren immer durstigen Schnäbeln.

 

Alle schlechten Eigenschaften wurden den Dohlen nur angedichtet. Nach jetzigen Erkenntnissen führten diese Vögel eine vorbildliche Ehe, welche nur durch die oben genannten Exzesse und durch einige Ausflüge in andere Gefilde zu leiden hatte.

 

Das Männchen ist sehr zärtlich, krault und schnäbelt das Weibchen und bringt es zu einem leisen krakeelenden Gesang.

 

Die Dohle „Corvus monedula“, die zwar als gesellig und lärmend beschrieben wird, tritt in Schwärmen von bis zu 100 Vögeln auf und hat sich auf den Härten Ihren Platz in den Orten und auf den Feldern, auch aufgrund einer toleranten Bevölkerung, erkämpft.

 

Als Ehrenrettung dieser Vögel ist zu sagen:

 

Diese Vögel waren die Lehrmeister der später als „Saurübenmoster“ bekannten Naturzuckerproduzenten und Schnapsbrenner auf den Härten.